Trotz vieler Missverständnisse, traute sich der Gast, mich zu besuchen.
Diese Story muss ich einfach hier aufschreiben. Ich finde sie so lustig und wenn ich daran zurückdenke, muss ich immer wieder drüber lachen.
Ich hatte schon länger Kontakt mit dem potentiellen Gast und er meldete sich immer wieder mal, um mich zu besuchen, aber die Zeit passte nie. Dann, nach mehr als einem Jahr, immer wieder mal Kontakt, schien es endlich zu klappen.
Er fragte mich, ob ich um 20:99 Uhr Zeit hätte. Er meinte eigentlich 20:00 Uhr und hatte sich einfach vertippt. Aber ich hatte das nicht gecheckt. Ich dachte, er hat sich einfach einen Spass erlaubt. Anstatt nachzufragen, wie 20:99 Uhr gemeint war, ging ich davon aus, dass er 21 Uhr meinte. „Ein Witzbold“, dachte ich und bestätigte einen Besuch auf 21:00 Uhr. Ich habe keine Ahnung was ich mir dabei dachte, die Anfrage auf 21 Uhr zu bestätigen. Ist ja völlig irrational und wohl auch ein bisschen irre. Er wiederum hatte meine Bestätigung nur flüchtig gelesen und und ging davon aus, dass 20 Uhr für mich passen würde.
Um 10 vor 20 Uhr rief er an und fragte mich, ob er schon kommen könne. Er wäre etwas früh und gleich vor der Tür. Ich bekam Panik. War ich doch noch nicht passend angezogen und mental auch noch nicht bei der Sache. Ich hatte mich halt innerlich auf 21 Uhr eingestellt. Und in dieser Panik rief ich ins Telefon: „Aber du wolltest doch erst um 99 kommen!! Ich bin noch nackt und muss mich erst anziehen!“ Stille am anderen Ende. Wahrscheinlich ein kurzes Nachdenken. Dann etwas schüchtern: „Aber es ist doch völlig okay, dass du nackt bist.“
Ich hatte aber eben diese Panik und wollte mich doch schick machen mit erotischer Unterwäsche oder Strapse oder was auch immer. Einfach halt sexy anziehen. Also bestand ich drauf, dass ich mich erst anziehe müsse, bevor er kommen könne. Der Gast lenkte ein: „Okay, sag mir einfach, wann du fertig bist. Ich bin in der Nähe und warte.“
Er hatte sich tatsächlich nicht von so viel Verrücktheit abschrecken lassen, vielleicht war er auch sehr neugierig, wer oder was ihn da gleich empfängt und kam, als ich fertig angezogen war.
Später, als wir über diesen komische Situation redeten, erzählte er mir, dass er kurzzeitig nicht gewusst hatte, ob er tatsächlich mit der richtigen Dame telefonierte, da es in dieser Branche nicht wirklich ungewöhnlich ist, nackt zu sein. Wir haben uns weggeschmissen vor Lachen.
Und mit ihm ist dann noch eine weitere, sehr lustige Sache passiert: Er war mich mitten am Verwöhnen mit seiner Zunge. Da haute ich raus: „Boah, leckst du präzise!“ Und er so: „Ich bin ja auch Schweizer!“ Ich konnte nicht mehr vor Lachen.
Ach, es war so eine tolle Begegnung. Wir verstanden uns uns auf Anhieb in jeder Hinsicht sehr gut.
Claudia Nova
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